Bouldern oder Speedklettern – wo liegt der Unterschied?

Bouldern

Dieser Begriff ist vom englischen Wort „Boulder“ (Felsbrocken) abgeleitet. Neben dem Sport- und Speedklettern stellt das Bouldern die dritte Hauptdisziplin eines Wettkampfs dar. Der Anfang dieser Extremsportart erfolgte 1900 in Frankreich. Damals wurden die Sandsteinfelsen in den Wäldern von Fontainebleau von sogenannten „Bleausards“ bezwungen. 1947 glich sich das ursprüngliche Bouldern durch die Erfindung von Boulderparcours dem Klettern, wie es heutzutage praktiziert wird, an. Der jeweilige Parcour wurde nummeriert und farblich gekennzeichnet. In den 50er und 60er Jahren wurden diese Regeln unter anderem durch den US-Amerikaner John Gill noch erweitert. Diesem verdankt das Bouldern seinen kraftvollen Bewegungsstil, welcher Elemente des Geräteturnens in die Sportdisziplin integrierte. Bei diesem Stil wird der Schwung, der zuvor erfolgten Bewegung genutzt um alsdann in den anschließenden Bewegungsablauf übertragen zu werden. Diese Taktik wird als „Flow“ bezeichnet. Zu eine der weiteren Koryphäen bei diesem Sport gehört Wolfgang Fietz, der in den 70er und 80er Jahren zigfache Boulderprobleme bewältigte und damit die Messlatte sehr hoch setzte. Beim Bouldern wird zwischen Indoor und Outdoor unterschieden. Indoorbouldern wird in besonderen Boulderhallen betrieben, wobei das Bewertungssystem der Routen bezüglich des Schwierigkeitsgrades durch Grifffarben angezeigt wird. Die Farbabstufungen zeigen von hell nach dunkel die Anforderungen an den Athleten. Je dunkler die Farbe desto anstrengender ist die Route. Das Outdoorkletter spielt sich im Freien ab. Zu den bekannten Zielen gehören die Felsen in der Schweiz, USA, Deutschland und Frankreich. Bei den bis zu sieben Metern hohen Etappen (ohne Sicherheitsseil) ist das Risiko einer Verletzung im Verhältnis zum regulären Klettern sehr groß.

Speedklettern

Wie es sich vielleicht schon erahnen lässt, geht es bei dieser Sportart um Geschwindigkeit. Anstatt dem Bezwingen der Kletterwand beziehungsweise das Erreichen des Gipfels, wird beim Vertikalsprint das Hindernis durch Zeitdruck erschwert. Diese Sportart setzt höchste Erfahrungen und Trainingsanforderungen voraus, da hierbei höchste Konzentration bei der Tritt- und Griffsicherheit erforderlich ist. Jeweils zwei Sportler erklimmen die Speedkletterwände, um durch das Anschlagen eines Buzzers das Erreichen des Ziels zu anzuzeigen. Nach dem Etappenwechsel wird die Durchschnittszeit der Athleten ermittelt, die über Sieg und Niederlage entscheidet. Beim Speed erfolgt die Sicherung durch eine Seilsicherung (Torope) von oben. Die speziellen Wände haben genormte Maße von zwölf Metern Höhe und fünfzehn Meter Länge.

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